Pflanzenkunde

 

Bougainvillea

 

 

 

 

 

Bougainvillea

Der Reisende, der im südlichen Ländern vor weißgetünchten Häuserfassaden die nimmer endende, violettrote Blütenpracht der brasilianischen Klettersträucher bewundern lernte, kann sich auch im gemäßigteren Norden ein kleines Abbild dieser tropischen Blütenfülle bei sachgemäßer Behandlung im Zimmer hatten

Die Blumengeschäfte führen gedrungenere Formen in Töpfen, meist den Bastard >Bouqainvillea x buttiana Mistress Butt< von leuchtendem Rot. Die gewöhnliche Bouqainvillea glabra Brasiliens und ihre Kulturform >Sanderiana< zeigen ein pergamentenes, Rosaviolett.

Sie alle gehören zur gleichen Familie> wie die Wunderblume >Mirabilis, zu den Nyctaginaceae Wundergewächsen. Ihren Gattungsnamen erhielten sie nach dem berühmten französischen Seefahrer Louis A. de Bougainville (1729-1811),

Die oft dornigen Sträucher besitzen zwar nur ziemlich unscheinbare eigentliche Blüten, um so mehr fallen die violettrosa, rot und auch weiß gefärbten Deckblätter (Brakteen) auf. Es stehen  immer drei um eine Blüte, deshalb wird die Pflanze Drillingsblume genannt.

Die Blüte der Bougainvillea fällt normalerweise in die Wintermonate (den Sommer der südlichen Halbkugel), wird aber bei uns besser in den Sommer verlagert. Die Blütezeit ist ziemlich lang. Eine im Wintergarten ausgepflanzte Bougainvillea treibt viele Schnittblumen.

Die Pflanze will ganz hell und sonnig an einer warmen Wand als Spalierstrauch oder Hochstamm im temperierten Wintergarten ausgepflanzt stehen. Sie kann über den Winter im Topf bei etwa 10 Grad gehalten werden. Im Herbst lässt man eine Ruhezeit mit teilweisen Laubabwurf eintreten. Die Wassergaben werden fast ganz eingeschränkt. Danach ist ein Rückschnitt der längeren Ruten erforderlich, damit man später möglichst viele blühbare und kräftige Jungtriebe bekommt.

Bouqainvilleen blühen nur am einjährigen Holz, genau wie Rosen, Buddleia und andere. Diese Jungtriebe wurden bei 20 Grad und mehr Warme, vollem Licht und feuchter Luft, bei guter Bewässerung und Düngung mit Hornspanwasser und Rinderdung im Verlauf des Frühjahrs ausgebildet. Dann bringen sie zu Anfang des Sommers ihre Blüten.

Setzt, man nun die Temperatur ganz allmählich ziemlich herab, so wird die Pflanze geqen äußere Einflüsse durch Standortveränderung abgehärtet und die Blüte wird lange Zeit halten.

Die Bouqainvilleen brauchen eine nahrhafte und schwere Erde. Bei Topfkultur mischt man sie aus Komposterde, Mistbeeterde mit Lehm, etwas Sand und Hornspänen. Umgepflanzt wird im Frühjahr Schwache Wurzler kommen zunächst in kleine Töpfe mit durchlässiger Eide, üppige in entsprechend große Gefäße.