Pflanzenkunde

 

Chincherinchees

 

 

 

 

 

Chincherinchees

Wenn der Wind auf den Hochflächen Südafrikas durch die dichten Bestände der dort heimischen straußblütigen Vogelmilch streicht und die dürren Stengel mit den trockenen Samenkapseln sich in zwitscherndem Geräusch aneinander reiben, sagen die Eingeborenen: >Chincherin­chee<. Dieser Name ist der eigenwilligen Pflanze geblieben. Streng wissenschaftlich heißt sie Ornithogalum thyrsoides. Sie hat die angenehme Eigenschaft, ihre traubigen Blütenstände sehr lange ohne Wasserzufuhr frisch erhalten zu können. Man hat das schon früher ausgenutzt und vom Kap der guten Hoffnung ganze Bündel solcher Chincherinchees in den kühlen Räumen der Schiffe verstaut und nach europäischen Häfen gebracht, wo sie im Winter als Rarität begrüßt worden sind.

Heute sind die Zwiebeln auch bei uns in den Samenhandlungen zu haben. Man pflanzt sie Ende Mai ziemlich dicht nebeneinander an warmer, sonniger Stelle im Garten aus, etwa 8 Zentimeter tief, wobei man etwas gutverrotteten Dung mit unter die Erde mischt. Die Blütenstengel werden 40 Zentimeter hoch. Die Blüten - im August brechen sie auf - halten sich in der Vase mindestens drei Wochen lang. Sie blühen bis zur letzten Knospe auf.

Allzuviel sommerliche Nässe ist den Sonnenkindern Südafrikas nicht lieb. Vor großer Feuchtigkeit kann man sie durch Überdecken mit durchsichtiger Plastikfolie schützen. Am besten spannt man die Folie über ein leichtes Gestell in Form eines kleinen Gewächshauses, so daß der Regen seitlich ablaufen kann und den Boden nicht vernäßt oder kühlt.